Ehrungen für die friedenspolitische Aktion

16.500 TeilnehmerInnen aus Krisen- und Kriegsregionen erholten sich in den letzten zehn Jahren mit ihren angeblichen "Feinden".

TeilnehmerInnen aus Nablus, Tulkarem, Jenin und Ramallah haben die Checkpoints auf abenteuerlichen Wegen umgehen müssen, um mit ihren neuen FreundInnen aus Israel der Ehrung beiwohnen zu können.

Vor einigen Tagen erhielten die 22 jährige Israelin Keren Assaf und der 26 jährige Palästinenser Rami Naser-Eddin den Friedenspreis der "Mount Zion Foundation" im Benediktinerkloster auf dem Berg Zion in Jerusalem. Unter den ca. 250 Gästen bei der Feierstunde waren nicht nur alle geistlichen Würdenträger Jerusalems anwesend, sondern auch ca. 60 junge Menschen aus Israel und Palästina.

Sie gehören zu der Initiativgruppe "Breaking Barriers", die Rami und Keren voriges Jahr während der Aktion "Ferien vom Krieg" gegründet haben. Die jungen Menschen beider Seiten haben sich zweimal zu Seminaren in Deutschland getroffen. Sie versuchen die Zusammenarbeit zu Hause über die Grenzen weiter zu führen, soweit das die politischen Verhältnisse zulassen. Die beiden Preisträger richteten in ihren Ansprachen einen besonderen Dank an das Komitee für Grundrechte und Demokratie, das durch Helga Dieter bei der Feier vertreten wurde.

Bereits im September wurde die Arbeit des Komitees für Grundrechte und Demokratie durch den "Ersten Stuttgarter Friedenspreis" des Bürgerprojektes "Anstifter" im Rahmen einer großen Gala gewürdigt. In der Laudatio hob Gabriele von Arnim die Zivilcourage von Hanne und Klaus Vack als beispielhaft hervor, die in hundert beschwerlichen Reisen Hilfsgüter in die Flüchtlingslager im ehemaligen Jugoslawien brachten: "Ferien vom Krieg - Was für eine phantastische Idee, und welch friedensstiftende! Da sind Kinder aus kriegsgegnerischen Ländern zusammen in einem Camp. Da ist der Feind auf einmal ein Mensch!" Unter der Moderation des Kabarettisten und "Anstifters" Peter Grohmann feierten die 700 Gästen mit vielen Musikgruppen bis in die Nacht.

Hilfsaktionen im ehemaligen Jugoslawien - Inhalt Auch im Raum Freiburg gab es Ende Oktober eine große Benefizveranstaltung zugunsten der Aktion "Ferien vom Krieg", die von IPPNW (Ärzte in sozialer Verantwortung) organisiert wurde. Die Kabarettisten Matthias Deutschmann und Georg Schramm, Artisten und Musikgruppen sorgten in Neuenburg für Hochstimmung bei dem gigantischen Friedensfest, zu dem örtliche Winzer und Geschäfte durch Spenden zum Büfett beitrugen. Brigitte Klass informierte die 700 Gäste über die Aktion "Ferien vom Krieg". Kleinere Veranstaltungen wurden an vielen Orten zugunsten der gemeinsamen Freizeiten für Kinder und Jugendliche aus Krisen- und Konfliktregionen organisiert, wie z.B. im November ein Jazzkonzert mit Emil Mangelsdorff in Laubach im Vogelsberg. Im Sommer hat die ev. Zeitung "chrismon" zum Kirchentag zu Spenden für das Projekt des Komitees für Grundrechte und Demokratie aufgerufen. In den USA wirbt die sozialpolitische Zeitschrift "nation" seit langem um Unterstützung für die "summer-camps".

Viele Friedensgruppen, Kirchengemeinden, Schulklassen und Familienfeiern sammeln für die Ferienfreizeiten. Das materielle Fundament für die Seminare, Begegnungen und Ferienspiele von jährlich 1200 bis 1600 Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus Krisen- und Kriegsgebieten sichern aber die ca. 2300 privaten UnterstützerInnen, die jedes Frühjahr eine oder mehrere "Ferienpatenschaften" (130,- ) übernehmen.