Die Weltwirtschaftkrise und die bundesdeutschen Formen, sie zu bewältigen

Die Weltwirtschaftkrise und die bundesdeutschen Formen, sie zu bewältigen - diesseits und jenseits ihrer Kritik: Wir erleben wohl den schwersten ökonomischen Einbruch des Kapitalismus seit Ende des Zweiten Weltkrieges. Es scheint kein gewöhnlicher Konjunkturabschwung (Rezession), sondern eine tiefer greifende strukturelle Krise der globalen Ökonomie zu sein, die sich mit anderen krisenhaften Prozessen (Klimakrise, Jobkrise, Automobilkrise, Nahrungsmittel- und Energiekrise) verschränkt, und die sich gegenseitig verstärken.

Die Weltwirtschaftkrise und die bundesdeutschen Formen, sie zu bewältigen - diesseits und jenseits ihrer Kritik

25. bis 27. September 2009 | in Bonn | CJD-Tagungshaus

Wir erleben wohl den schwersten ökonomischen Einbruch des Kapitalismus seit Ende des Zweiten Weltkrieges. Es scheint kein gewöhnlicher Konjunkturabschwung (Rezession), sondern eine tiefer greifende strukturelle Krise der globalen Ökonomie zu sein, die sich mit anderen krisenhaften Prozessen (Klimakrise, Jobkrise, Automobilkrise, Nahrungsmittel- und Energiekrise) verschränkt, und die sich gegenseitig verstärken.

Die Vermögensverluste des Finanzsektors gehen inzwischen in die Billionen US-Dollar. Weltweit bricht die industrielle Produktion massiv ein. Die Weltwirtschaftsleistung nimmt insgesamt ab. In der Folge werden Arbeitsplätze unsicher und abgebaut - die International Labour Organization (ILO) geht von 50 Millionen weltweit aus. Die nationalen Regierungen reagieren wiederum mit kurzatmigem tagespolitischen "Krisenmanagement", das vor allem daran orientiert ist, den nationalen Auswirkungen der Krise wie Bankenpleiten, drohenden Firmenkonkursen oder Währungsabwertungen entgegenzuwirken. In immer kürzeren zeitlichen Abständen werden deshalb immer umfänglichere staatliche Maßnahmenpakete geschnürt und Sonderfonds gebildet, um marode Banken und Unternehmen - fernab parlamentarischer und öffentlicher Kontrolle - zu (unter)stützen und den sozialen Absturz breiterer Bevölkerungsschichten zumindest ein wenig abzufedern (z.B. durch Verlängerung des Bezugs von Kurzarbeitergeld).

Das abrupte Erwachen aus dem Traum immerwährender Prosperität und Stabilität reicht bis weit in die bürgerlichen Mittelschichten hinein: Ängste, Unsicherheiten, folgenloser Unmut aber auch Prekarität nehmen zu. Soziale Proteste entwickeln sich bislang hingegen nur schwach. Wir wollen uns mit dieser Tagung erstens über die unterschiedlichen Erscheinungen und Auswirkungen der globalen Krisenprozesse informieren und sie miteinander diskutieren.

Zweitens wollen wir der Frage nachgehen, ob sich in diesem sich rasch veränderndem politischen und wirtschaftlichem Umfeld auch Möglichkeiten (Chancen) für gesellschaftliche Alternativen auftun. Wenn ja, wo sind bereits Ansätze einer anderen politisch sozialen Praxis auszumachen? Gibt es Auswege aus der Krise in demokratischer Perspektive? Auf der Tagung wollen wir uns nicht den Kopf über die Sanierung "des Kapitals", sondern vor allem unseren eigenen über mögliche und unmögliche gesellschaftliche Veränderungen machen.

Tagungsablauf:

Anreise: 17. 00 - 18.00 Uhr Abendessen: 18.00 Uhr

Freitag | 25. September 2009 | 19.00 Uhr | Eröffnung Konturen der gegenwärtige Weltwirtschaftskrise, ihre systematischen Hintergründe und soziale Brisanz (Einleitung und anschließende Diskussion) Referent: Elmar Altvater

Samstag | 26. September 2009 |

9.00 Uhr bis 12.30 Uhr | Forum BRD/Europa Forum BRD/Europa | Die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise

Teil 1 | Was sind die möglichst genau zu beschreibenden politischen und sozialen Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise in der BRD/Europa? Wie wirkt sie sich auf die sozialen und politischen Bedingungen in der BRD auswirken? Beiträge: Roland Roth angefragt (Kommune/Armut/Jugendliche), Corinna Genschel /Sozialforum Berlin (Sozialpolitik), Mag Wompel / Labournet (Arbeit/Gewerkschaften) Kaffeepause Forum BRD/Europa | Reaktionen und Widerständiges

Teil 2 | Wie reagieren die Bürger/innen in der Krise? Wo brechen Konflikte in der BRD/Europa auf? Werden Alternativen zum "Neoliberalismus" sichtbar? Beiträge wie s.o.

Mittagessen 13.00 Uhr

14.00 bis 15.30 Uhr | Vortrag Welche gesellschaftlichen Perspektiven bietet das politische Krisenmanagement? Gibt es Alternativen? (Einleitung und anschließende Diskussion) Referent: Wolf-Dieter Narr

15.30 Uhr Kaffeepause

16.00 Uhr bis 19.30 Uhr | Forum Peripherie/globaler Süden Forum Peripherie/globaler Süden | Die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise

Teil 1 | Welche politischen und sozialen Auswirkungen zeitigt die Weltwirtschaftskrise bereits jetzt auf die wirtschaftlich ausgebeuteten und "randständigen" Länder und Regionen und ihre Bewohner/innen? Was erwartete sie, wenn das Schwungrad fortwährender Kapitalakkumulation wieder auf Hochtouren läuft? Beiträge: Christa Wichterich (soziale Reproduktion/Frauen) angefragt | WEED (Entwicklungspolitik) angefragt Forum Peripherie/globaler Süden | Reaktionen und Widerständiges

Teil 2 | Welche Konflikte brechen auf, welche Auseinandersetzungen um Alternativen finden statt in den peripheren Ländern und Regionen (Ernährungssouveränität, Landkämpfe, Migration)? Beiträge s.o.

Abendessen 19.30 Uhr Film

Sonntag | 27. September 2009 |

9.00 Uhr | Abschlusspodium Was können wir tun? Auswege aus der Krise in demokratisch menschenrechtlicher Perspektive. "Round table"-Diskussion mit den Referentinnen und Referenten

Zur Vorbereitung: Reader mit kurzen Texten zur Tagung.

Tagungsort: CJD-Haus Bonn | Graurheindorfer Str. 149 | 53111 Bonn | www.cjd-bonn.de

Teilnahmekosten inkl. Vollpension: EZ 160,- € | im DZ je Person 140,- € | o.Ü. 70,- € Anmeldung bis zum 23. August | im Sekretariat des Komitee für Grundrechte und Demokratie: Aquinostr. 7-11 | 50670 Köln Tel.: 0221 - 9 72 69 30 | Fax.: 0221 - 9 72 69 31| eMail: info@grundrechtekomitee.de Anmeldebestätigung, Tagungsreader, Wegbeschreibung und ein ausführliches Programm werden Ihnen zugesandt.