08. Juni 2016
Antimilitarismus / Bundeswehr / Frieden/Pazifismus / Menschenrechte

Friedensbewegung protestiert gegen den „Tag der Bundeswehr“

Am 11. Juni 2016 findet bundesweit der 2. Tag der Bundeswehr statt. Früher hieß es Tag der Wehrmacht. Der Propagandashow der Bundeswehr wird deutlicher Protest entgegengesetzt werden. In der anliegenden Presseerklärung - von Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK), Netzwerk Friedenskooperative und Komitee für Grundrechte und Demokratie - sind alle Standorte aufgelistet, an denen bislang Aktionen geplant sind.

Für den kommenden Samstag, 11. Juni, ruft die Friedensbewegung an vielen Standorten zu Protesten gegen
den Tag der Bundeswehr auf. Die Friedensbewegung kritisiert die an 16 Standorten stattfindende
Werbeveranstaltung der Bundeswehr. Mit dieser werde ein verzerrtes Bild von Krieg vermittelt und sie
diene im Wesentlichen der Nachwuchsrekrutierung, auch von unter 18-Jährigen.


2016 gibt das Verteidigungsministerium für den Tag der Bundeswehr 2,375 Mio. Euro zuzüglich
Personalkosten aus. Dazu sagt Martin Singe vom Grundrechtekomitee: „Ein millionenschweres
Militärspektakel, das der Kriegsverherrlichung dient, lehnen wir ab. Stattdessen sollte man sich Gedanken
machen, wie man Krisen und Kriegen mit ziviler Konfliktbearbeitung begegnen kann.“ Im Hinblick auf die
Einsätze der Bundeswehr sagt Kristian Golla von Netzwerk Friedenskooperative: „Die Erfahrungen aus
Afghanistan zeigen, dass man mit Militär keinen Frieden schaffen kann. Das muss endlich zur Kenntnis
genommen werden!“ Stattdessen werde im neuen Weißbuch die unter humanitärem Deckmantel segelnde
militärische Interventionspolitik für bundesdeutsche Interessen fortgeschrieben.


Auch kritisieren die Friedensorganisationen die zunehmende Werbung der Bundeswehr gegenüber
Minderjährigen. „Die Bundeswehr muss sicherstellen, dass Minderjährige am Tag der Bundeswehr nicht
wieder auf Militärgerät herumklettern, wie es im vergangenen Jahr der Fall war“, sagt Roland Blach von der
DFG-VK. Bereits 2014 forderte der UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes Deutschland dazu auf, das
Mindestalter der Rekrutierung auf 18 Jahre anzuheben und alle Formen von Werbekampagnen für die
Streitkräfte, die auf Kinder abzielen, zu verbieten. „Jährlich treten über 1.300 unter-18-Jährige ihren Dienst
bei der deutschen Armee an. Das kann so nicht weitergehen!“, sagt Blach weiter.


Im Rahmen der „Kein(en) Tag der Bundeswehr“-Proteste am 11. Juni werden an mindestens 10 Standorten
Protestaktionen stattfinden. Das Spektrum reicht von Friedensfesten (Trier) über Infoveranstaltungen bis
hin zu antimilitaristischen Konzerten (Wilhelmshaven). Zeitgleich findet im rheinland-pfälzischen Ramstein
eine größere Veranstaltung der Friedensbewegung statt. Dort wird gegen den Drohnenkrieg und seine
Steuerung aus Ramstein protestiert.

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